Dienstag, 18. April 2023

Im Kairos der neuen Weltordnung

 

 Zwei Präsidenten verabschieden sich in ergreifender Weise:

Andre Martyanov 

"Übersetzung: MOSKAU, März 20 - RIA Novosti. Im Kreml endeten informelle Gespräche zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, sie dauerten 4,5 Stunden. Am Ende des Treffens ging der russische Führer nach draußen, um seinen chinesischen Amtskollegen zu verabschieden. Sie unterhielten sich kurz am Auto und schüttelten sich zum Abschied die Hände."

Xi: „Nun haben wir Wandlungen wie es sie in 100 Jahren nicht gab. Wenn wir zusammenstehen, treiben wir diese Wandlungen voran.“

Putin: „Ich stimme Ihnen zu“.

Xi: „Passen Sie auf sich auf, lieber Freund.“

Putin: „Kommen Sie gut heim.“

"Wie ich wünschte, ich wäre eine Fliege an der Wand in dem Raum, in dem dieser "informelle" 4,5-stündige Marathon stattfand. Können Sie sich vorstellen, dass der US-Medien-Geheimdienst-Komplex jetzt ihre Gehirne zerstört, um herauszufinden, was sie dort besprochen haben? Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass Putin das Territorium markiert hat, als er erklärte, dass (auf Russisch) Russland Chinas Position zur Ukraine respektiert, dass Russland diesen Vorschlag aufmerksam studiert und... dass es später besprochen wird. Im diplomatischen Jargon bedeutet es: Wir schätzen Ihre Bemühungen aber... Erinnern Sie sich daran, dass die russische Diplomatie erneut grundlegende Forderungen nach einer friedlichen Regelung in der Ukraine wiederholte: Entmilitarisierung, blockfreier (neutraler) Status und Akzeptanz der territorialen Gegebenheiten vor Ort. Wie Sie es vielleicht erraten haben, chinesischer Vorschlag oder kein chinesischer Vorschlag, es ist ein No-Go."

In den Abschiedsgesten der Präsidenten der beiden führenden Weltmächte, der wirtschaftlichen und der militärischen, wird greifbar, was dieses Jahr 2023 historisch macht: wir leben im Moment des Kairos einer neuen Weltordnung.

 

Pepe Escobar:

            „Wir können nicht einmal anfangen, die ununterbrochenen Welleneffekte zu   ergründen, die sich aus  dem geopolitischen Erdbeben von 2023 ergeben, das die   Welt erschütterte: Putin und Xi in Moskau   signalisierten de facto den Anfang vom  Ende der Pax Americana.“

Dieser Kairos tut sich militärisch kund in der souveränen Beherrschung des ukrainischen Schlachtfeldes zwischen Russland und dem Westen. Damit ist plötzlich von allen Ländern außerhalb des US zentrierten Westens der Alpdruck der militärischen Drohung plus Verschuldung in Dollars, genommen, den die USA nach Belieben drucken können.

 

In den wenigen Wochen dieses Jahres haben unter anderem vereinbart:

 

·         Saudi-Arabien mit China: Öl Käufe in Yuan

·         Saudi Arabien: Versöhnung mit dem Iran

·         Indien: Handels Abrechnungen in Rupien

·         Malaysia: Handelsabrechnungen in Landeswährung

 

In Afrika greift die Zurückweisung der Einmischungen des Westens in die inneren Angelegenheiten der Afrikanischen Staaten um sich. Russland hat Afrikanischen Staaten Schulden im Wert von 20 Milliarden $ erlassen.

 

Dem Wirtschaftsverbund BRICS, der Brasilien, Russland, Indien, China und Süd Afrika vereint und der eine gemeinsame Währung vorbereitet, wollen im August Argentinien, Mexiko, Algerien, Ägypten, Nigeria, Saudi-Arabien, VAR, Indonesien

Auf dem BRICS-Gipfel in Süd-Afrika beitreten.

 

Die mundanastrologische Analyse all dieser Wandlungen in den begleitenden Konstellationen zeigt sensationell präzise und bedeutsame Hauptkonstellationen, die immer anzeigen, welche unterschiedlichen Zeitqualitäten miteinander in gemeinsamer Intensität konstelliert sind.

 


 

Besonders bemerkenswert ist die Beteiligung der sog. Schicksalsplaneten, die, von der Erde aus gesehen, sehr langsam auf ihren äußeren Bahnen um die Sonne ziehen. Ihre Transite  zeigen Momente an, die sich über lange Zeiträume entwickelt haben. Ihre Laufzeiten für eine Sonnen-Umrundung betragen:

 

Jupiter: 12 Jahre

Saturn: knapp 30 Jahre

Uranus: 84 Jahre

Neptun : 164 Jahre

Pluto: 248 Jahre

 

 



1. Die Transite auf die Königskonjunktion im Erdelement

Die von KEPLER für das Jahr 7 v. Chr. beschriebene und seitdem wissenschaftlich immer genauer berechnete Konjunktion des Jupiter mit dem Saturn galt in allen Jahrtausenden als ein Aspekt von höchster Wichtigkeit für das Menschengeschlecht. Jupiter galt in Babylon als der Stern des Lichtgottes und Weltschöpfers Marduk. In babylonischen Quellen wird er „Hirt der Sterne“, oder auch Regent der Planeten, der Königstern genannt, der dem irdischen König entsprechend als der Heil- und Friedensbringer, der aus der Fülle Schenkende, Gnade und Segen bewirkt.

Aber auch Saturn birgt einen königlichen Aspekt, denn er wurde als „Stern der Sonne“, als ihr Stellvertreter gedeutet. Seiner Funktion nach war er der Stern der Gerechtigkeit, der Inbegriff einer gerechten göttlichen Weltordnung „im Himmel, wie auf Erden“. Als Stern der Sonne galt er als der Allsehende und Allweise, und darum als der Stern der Weisheit und Weissagung. Durch ihn wurde nach babylonischer Auffassung die geistige Zeugung bewirkt...Planet und Schutzherr des jüdischen Volkes, wie auch das Symbol des Sabbaths, des Saturntages.

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Da nun Saturn und Jupiter infolge ihrer königlichen Art als die „großen Zwillinge“ galten, musste ihre Vereinigung einen Höhepunkt des Königtums des Himmels und der Erde nahelegen. Insbesondere musste dann aber das Königtum Israels, dessen Stern ja Saturn darstellte, eine Erhöhung erfahren. Und dies Königtum musste mehr als nur politische Bedeutung beinhalten – es wies in seiner Bedeutung über die Erde hinaus. Hatte doch die Vereinigung von Jupiter und Saturn in den Fischen seit etwa 900 Jahren nicht mehr stattgefunden.

Rosenberg, Zeichen am Himmel, S. 46 f.

 


 

Von den vier Elementen, Feuer ErdeLuft, Wasser, repräsentiert das Erdelement am grundsätzlichsten die Kern-Bereiche aller Politik des Menschen,  indem das

 

Erd-Element mit

 

Stier das Soziale

Jungfrau das Ökonomische

Steinbock das Staatliche

 

umfasst

 

Die jüngste Königskonjunktion im Erdelement von 17.7.1802 ist gültig als Geburtshoroskop der Erd-Dinge bis zum Jahr 2577, da sich die Königskonjunktionen (Wechsel der Großen Konjunktion Saturn/Jupiter von einem Element in das folgende) ca. alle 800 Jahre erneuern.)

 

Als Geburtsmoment der Dinge des Erdelements ist sie,  wie jedes Geburtshoroskop, sensibel für die Transite der aktuellen Planeten.

 

1. Die Transite auf die Königskonjunktion im Erdelement von 1802

 

Vorschau:


 

Königskonjunktion im Erd-Element von 17.7.1802

Nordhalbkugel der Erde

Transit 24. August 2023

Johannesburg

BRICS-Gipfel

 

Jupiter: Versöhnung – Mars: Beginn, Durchsetzung

Pluto: Form durch Verzicht – Sonne/Merkur: Leben und Wirtschaft

Saturn: oberste Autorität – Jupiter/Saturn: ‚König‘ und Sohn

 

 

 


Rückschau:


 

 

Königskonjunktion im Erdelement von 17.7.1802

Transit 22. 3. 2023

Xi-Besuch in Moskau

 

 

Saturn: oberste Autorität – Mond: das Volk

Uranus: Ursprung – Mars: die Durchsetzung

Sonne: die Lebenskraft – Uranus: der Ursprung

 

 

 


 

Königskonjunktion im Erdelement von 17.7.1802

Transit 31. 3. 2023

Moskau

Dekret: Neue Außenpolitik

 

Saturnoberste Autorität – Mond: das Volk

UranusUrsprung – Mars: Durchsetzung

Venus: Sicherung, Ressourcen, Balance – Mars: Durchsetzung

Merkur: Unterscheidung – Sonne/Merkur: Leben und Wirtschaft

Mars: Durchsetzung – Uranus: Ursprung

 


 

 

2. Das 32. Septar der Königskonjunktion im Erdelement


 

Für die ‚langen Wellen des Schicksals‘ haben wir, neben den Transiten auf die politisch primär wirksame Königskonjunktion im Erdelement, die Septare, das heißt die rhythmischen Wiederholungen des genauen Sonnenstandes an den ‚Geburtstagen‘ der Königskonjunktion in der Vergrößerung von 1 Jahr = 7 Jahre.

 

Das Septar zeigt, ausgehend vom Aszendenten,  den rhythmischen Weg der Erscheinung und den rhythmischen Weg des Symbols über je 12 x 7 Monate.

Aktuell, seit 2019 ist das 32. Septar vom 17.7. 1833 maßgebend: und seit Januar der siebte Siebenmonats-Abschnitt, der den Deszendenten gehört.

 

 


Deszendent: Bewusstsein



 

Moskau 2019 – 2026

 

Aszendent Waage = die Balance

 

Herrscher der aktuellen 7 Monate ab 17. Januar

bis 17. August 2023: Mars

 

 

Widder = die Durchsetzung.

Am Deszendenten: Ort der Begegnung für den Aszendenten. Reifes symbolisches Bewusstsein, reife physische Bewusstheit von Bedingungen.

 

·         von 7 nach sechs: Pluto, der Verzicht zugunsten der Form nach 6 Monaten.

·         Von sechs nach sieben: Jupiter, die Versöhnung nach einem Monat.

 

Mars in 10 am Ort der obersten Autorität in Löwe = souveräne Lebenskraft.

 

 

 

 

Peking 2019 – 2026

 

Aszendent Steinbock = die Autorität

 

Herrscher der aktuellen 7 Monate ab 17. Januar

bis 17. August 2023: Mond

 

Krebs = die Empfängnis.

Am Deszendenten. Für den Aszendenten die Begegnung mit, das Bewusstsein von, Quelle des Lebens = Familie als Schoß.

Nach 3,5 Monaten:  Symbol in der Öffentlichkeit: Mond in Krebs, in Konjunktion mit Sonne Kraft und Geborgenheit, Opposition Neptun = Auflösung des Vordergründigen.

 

 

 

Washington 2019 – 2026

 

Aszendent Löwe = die Herrscherkraft

 

Herrscher der aktuellen 7 Monate ab 17. Januar

bis 17. August 2023: Uranus

 

 Wassermann = die Aufhebung von Tradition und (bisheriger) Ordnung.

Am Deszendenten: die Begegnung mit der Aufhebung und dem neuem Ursprung von Autorität.

 

Sonne in 12 Konjunktion Mond

Auflösung der bewussten Steuerung

Am Deszendenten Wassermann, Ursprung der Freiheit

des Denkens im Bewusstsein

 

Im Herbst 2019 ist Neptun ausgelöst der die Auflösung der Autorität und  Ökonomie der Vernunft (Haus 6) zu Bewusstsein bringt, die in der Opposition mit der Auflösung von  Mond/Sonne: Volk und Souveränität,   in Haus 12 verbunden ist.

 

 

 

 

 

3. Die Staatsmänner

 

 

 

 

Putin

10. 7. 1052, Leningrad

Transit 2. 24. 2022

Die ‚Spezielle Militärischen Operation‘ SMO

 


 

Königskonjunktion Erdelement von 1802

Transit 2. 24. 2022

3:40

Moskau

Spezielle Militärische Operation



7. 10. 1952, Leningrad

Transit 22. 3. 2023

Xi-Besuch in Moskau

21/22. 3. 2023

 

Xi Jinping


15. 6. 1953, Peking

Transit 22. 3. 2023

 

***


Anhang:

C.G.JUNG zum Ende der christlichen zweitausend Jahre im Zeichen der Fische.

Der Johannes der Apokalypse „umriss damit das Programm des gesamten Fisch-Äons mit dessen dramatischer Enantiodromie und dessen dunklen Ende, das wir noch nicht (1952) erlebt habe, und vor dessen wahrhaft und unübertrieben apokalyptischen Möglichkeiten die Menschheit schaudert. Die vier unheimlichen Reiter, die drohenden Posaunenstöße und die auszuschüttenden Zornschalen warten schon oder noch: die Atombombe hängt über uns wie ein Damoklesschwert, und dahinter lauern die unvergleichlich furchtbareren Möglichkeiten des chemischen Luftkrieges, der selbst die Gräuel der Apokalypse in den Schatten stellen können.“Luciferi vires accendit Aquarius acres“ (Aquarius entzündet die wilden Kräfte Luzifers). Wer möchte im Ernst behaupten, dass Johannes wenigstens die Möglichkeiten, die in der Endzeit des christlichen Äons unsere Welt unmittelbar bedrohen, nicht richtig vorausgesehen habe. Er weiß auch, dass im göttlichen Pleroma das Feuer, in welchem der Teufel gepeinigt wird, auf ewig besteht. Gott hat einen furchtbaren Doppelaspekt: ein Meer der Gnade stößt an einen glühenden Feuersee, und das Licht der Liebe überstrahlt eine dunkle Glut, von der es heißt: „Ardet non Lucet“ (sie brennt aber sie leuchtet nicht). Das ist das ewige Evangelium (im Gegensatz zum zeitlichen): man kann Gott lieben und man muß ihn fürchten.

 

Die Apokalypse, die mit Recht am Ende des Neuen Testaments steht, greift über dieses hinaus in eine Zukunft, die mit allen apokalyptischen Schrecken in greifbarer Nähe steht. Der Entschluss eines unbesonnenen Menschen in einem herostratischen Kopfe kann genügen, die Weltkatastrophe auszulösen. Der Faden, an dem unser Schicksal hängt, ist dünn geworden. Nicht die Natur, sondern der „Genius der Menschheit“ hat diesen fatalen Strick geknüpft, mit dem er sich jederzeit exekutieren kann. Es ist dies nur eine andere „façon der parler“, als wenn Johannes vom „Zorn Gottes“ spricht.

 Antwort auf Hiob, §§ 733-734

 

Artikel von Sergej Lawrow für Printmedien in den lateinamerikanischen Ländern. (Ins Deutsche übersetzt von Yandex)

Russland und Lateinamerika: Zukunftsweisende Partnerschaft und Zusammenarbeit

Im Vorfeld meines Besuchs in Lateinamerika habe ich beschlossen, meine Gedanken über die Aussichten für die russisch-lateinamerikanischen Beziehungen im aktuellen geopolitischen Kontext mit den Lesern zu teilen.


Die internationale Lage ist nach wie vor äußerst angespannt und verschlechtert sich in vielerlei Hinsicht weiter. Der Hauptgrund dafür ist der hartnäckige Wunsch des sogenannten historischen Westens, angeführt von den Vereinigten Staaten, die globale Dominanz aufrechtzuerhalten und die Entwicklung und Stärkung neuer globaler Zentren zu behindern und letztendlich der internationalen Gemeinschaft eine neokoloniale unipolare Weltordnung aufzuzwingen, in der Hoffnung, wie Präsident Wladimir Putin es treffend formulierte, “einen Tribut von der Menschheit zu kassieren ... die Miete des Hegemons zu extrahieren.”


Dies ist es, was hinter der langjährigen Politik des Westens steht, sich in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten einzumischen, auch durch ideologisch motivierte Operationen zum Wechsel anstößiger Regierungen und zum umfassenden Einsatz einseitiger, illegitimer Sanktionen und schmutziger Informationskriegstricks. Die Folgen dieser Politik haben viele Nationen auf der ganzen Welt zu spüren bekommen, darunter Kuba, Venezuela, Jugoslawien, Irak, Afghanistan, Libyen und Syrien.


Die herrschende Elite in den Vereinigten Staaten und der EU hat die Ukraine immer als Werkzeug gesehen, um das moderne Russland einzudämmen. Seit Jahren nähren sie dieses neonazistische Kiewer Regime, das im Februar 2014 infolge eines verfassungsfeindlichen Putsches an die Macht kam, zerren es in die NATO und fluten es mit Angriffswaffen. Tatsächlich drängten sie darauf, eine militärische Lösung für das Donbass-Problem herbeizuführen und ethnische Säuberungen unter der lokalen Bevölkerung durchzuführen, die sich weigerte, die Ergebnisse des Putsches anzuerkennen. Zynische Bekenntnisse der ehemaligen Führer der Ukraine, Deutschlands und Frankreichs dahingehend, dass sie das von ihnen unterzeichnete und im Februar 2015 durch die Resolution 2202 des UN-Sicherheitsrats genehmigte Minsker Maßnahmenpaket nur brauchten, um Zeit für Kiew zu gewinnen, seine militärischen Kapazitäten aufzubauen. Es stellt sich heraus, dass Berlin und Paris nicht nur Moskau, sondern die gesamte internationale Gemeinschaft getäuscht hatten. Unterdessen unterstützten Frankreich und Deutschland wie andere westliche Länder offen das Kiewer Regime in seiner völligen Weigerung, direkte Gespräche mit Donezk und Lugansk zu führen, obwohl diese Forderung im Mittelpunkt der Minsker Vereinbarungen stand. Das sagt viel über die Verhandlungsfähigkeit der europäischen Staats- und Regierungschefs und den Mangel an elementarem Anstand als Menschen aus.


Gleichzeitig haben wir trotz der offen aggressiven Politik der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten, die NATO rücksichtslos zu erweitern, unter Verletzung der Versprechen, die sie uns Anfang der 1990er Jahre gegeben haben, bis zur letzten Minute alles getan, um das Ausmaß der Spannungen in Europa zu verringern. Zu diesem Zweck hat Präsident Putin im Dezember 2021 eine Initiative vorgeschlagen, um Russland – und der Ukraine – rechtsverbindliche Sicherheitsgarantien in westlicher Richtung zu geben. Unsere Vorschläge wurden jedoch hochmütig abgelehnt, als Kiew eine militärische Lösung für das Problem des Donbass vorbereitete.


Dies ließ uns keine andere Wahl, als die Volksrepubliken Donezk und Lugansk anzuerkennen, Freundschafts- und Beistandsverträge mit ihnen zu schließen und auf ihre offizielle Bitte hin eine spezielle Militäroperation gemäß Artikel 51 der UN-Charta zu starten. Ziel der Operation ist es, die russische und russischsprachige Bevölkerung in den Ländern, in denen ihre Vorfahren seit vielen Jahrhunderten leben, vor der Ausrottung zu schützen und jede militärische Bedrohung der Sicherheit Russlands an unseren westlichen Grenzen zu beseitigen.


Es ist klar, dass alles, was in und um die Ukraine geschieht, Teil des sich entfaltenden Kampfes für die zukünftige internationale Ordnung ist. Was heute auf dem Spiel steht, ist, ob die Weltordnung wirklich fair, demokratisch und polyzentrisch sein wird, wie es in der UN-Charta heißt, die die souveräne Gleichheit aller Länder proklamiert, oder ob die Vereinigten Staaten und die von ihnen geführte Koalition ihre Agenda auf Kosten anderer Länder umsetzen werden, einschließlich des Pumpens von Ressourcen, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Genau das ist das Ziel des regelbasierten Ordnungskonzepts. Die westlichen Hauptstädte wollen das Völkerrecht, vor allem die Ziele und Prinzipien der UN-Charta, durch diese Regeln ersetzen, die von niemandem bekannt sind.


Diese einfache Wahrheit wurde von vielen Ländern erkannt, die national ausgerichtete Agenden umsetzen und sich vor allem von ihren Kerninteressen leiten lassen. Es ist kein Zufall, dass die Bemühungen, den US-Dollar im Außenhandel aufzugeben und eine Infrastruktur von Transport-, Logistik-, Interbanken-, Finanz- und Wirtschaftsbeziehungen zu schaffen, die nicht vom Westen kontrolliert werden, weltweit erheblich zugenommen haben. Natürlich haben sich etwa drei Viertel der Länder auf der ganzen Welt, einschließlich unserer lateinamerikanischen Freunde, dafür entschieden, sich den antirussischen Sanktionen nicht anzuschließen. Wir haben sie dafür geschätzt.


Die sich schnell verändernde geopolitische Landschaft eröffnet neue Möglichkeiten für den Ausbau der für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit zwischen Russland und den lateinamerikanischen Ländern, die jetzt eine immer wichtigere Rolle in der multipolaren Weltordnung spielen.


Lateinamerika und die Karibik (LAK) sind für uns ein Bereich der Außenpolitik, der an sich wichtig ist. Wir wollen nicht, dass diese Region zu einer Arena der Konfrontation zwischen Großmächten wird. Unsere Partnerschaft mit Lateinamerika basiert auf ideologiefreien und pragmatischen Ansätzen und richtet sich gegen niemanden. Im Gegensatz zu ehemaligen kolonialen Mutterländern teilen wir unsere Partner nicht in Freunde und Feinde auf. Wir konfrontieren sie auch nicht mit einer künstlichen Wahl, ob sie für uns oder gegen uns sind. Wir sind dafür, dass die Länder Lateinamerikas und der Karibik vereint und vielfältig sowie stark, politisch nah und wirtschaftlich nachhaltig bleiben.


Wir treten konsequent für die Stärkung der russisch-lateinamerikanischen Zusammenarbeit ein, die auf gegenseitiger Unterstützung, Solidarität und Rücksichtnahme auf die gegenseitigen Interessen beruht. Unsere Beziehungen zu vielen Ländern in der Region, darunter Brasilien, Kuba, Nicaragua und Venezuela, die unsere Delegation in der zweiten Aprilhälfte besuchen wird, beruhen auf strategischen Partnerschaften.


Wir sind offen dafür, unsere vielfältigen Kontakte auf der Ebene von Staats- und Regierungschefs, Parlamenten, diplomatischen Diensten und anderen Ministerien und Behörden weiter zu stärken. Wir sind ebenfalls offen für eine Ausweitung der Zusammenarbeit auf multilateraler Basis, vor allem im Rahmen des Dialogs Russlands mit der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten.


Ich glaube, wir haben der russischen und lateinamerikanischen Öffentlichkeit etwas zu zeigen. Der vertragliche und rechtliche Rahmen hat sich in den letzten Jahren spürbar erweitert und betrifft insbesondere die Schaffung eines Raums für gegenseitiges visumfreies Reisen, der 27 Staaten Lateinamerikas und der Karibik umfasst. Ganz Südamerika und der größte Teil Mittelamerikas können jetzt von unseren Bürgern visumfrei besucht werden.


Trotz der gegen Russland verhängten Sanktionen und des politischen Drucks, wenn nicht Erpressung, seitens der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union sind unsere Gesamtexporte in die LAK-Länder im vergangenen Jahr um 3,8 Prozent gestiegen. Auch der Handel mit Düngemitteln und raffinierten Ölprodukten ist gestiegen. Im Jahr 2022 steigerte Russland die Weizenexporte nach Lateinamerika und in die Karibik um 48,8 Prozent, fast 50 Prozent.


Wenn wir schon dabei sind, möchte ich anmerken, dass wir ohne Hilfe der UNO 23 Millionen Tonnen Getreide und 20 Millionen Tonnen Düngemittel auf die internationalen Märkte geliefert haben. Dies schließt die zehntausenden Tonnen Düngemittel nicht ein, die der Westen in seinen Häfen blockiert, trotz der Schwarzmeer-Getreideinitiative, die auf Initiative des UN-Generalsekretärs in Istanbul unterzeichnet wurde. Wir haben sogar vorgeschlagen, diese Düngemittel den ärmsten Volkswirtschaften kostenlos zur Verfügung zu stellen. Auch unsere diesbezüglichen Bemühungen werden behindert.


Russland und Lateinamerika haben ihre jeweiligen Wettbewerbsvorteile im Kontext der objektiven Prozesse zur Bildung einer multipolaren Weltordnung. Es ist wichtig, den komplementären Charakter unserer Volkswirtschaften maximal zu nutzen, um umfassende Projekt-, Produktions- und Technologieallianzen aufzubauen und den Übergang zu Transaktionen in nationalen Währungen oder anderen Währungen als Alternative zum US-Dollar und dem Euro zu beschleunigen.


Indem wir im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten handeln, tragen wir dazu bei, internationale Entwicklungsherausforderungen in dieser Region zu bewältigen. Im Interesse der Stärkung der zivilen Sicherheit bilden wir nationale Strafverfolgungsfachkräfte aus und leisten den bedürftigen Ländern unermüdliche Hilfe, um nach Naturkatastrophen Hilfe zu leisten.


Ich möchte insbesondere auf die stetig wachsende Zahl lateinamerikanischer Studenten hinweisen, deren Studium in unserem Land durch russische Staatsstipendien gedeckt ist. Unter Berücksichtigung unseres beiderseitigen Interesses an der Stärkung der Bildungsbeziehungen sind wir entschlossen, intensiv an Abkommen über die gegenseitige Anerkennung von Diplomen zu arbeiten.


Russland wird weiterhin einen unabhängigen, friedlichen und facettenreichen außenpolitischen Kurs verfolgen. Wir werden weiterhin zur Stärkung der globalen Sicherheit und Stabilität und zur Beilegung von Konflikten beitragen. Gemeinsam mit unseren gleichgesinnten Partnern werden wir weiterhin auf die praktische Anwendung der Grundsätze der UN-Charta drängen, einschließlich der souveränen Gleichheit der Staaten und der Nichteinmischung in ihre inneren Angelegenheiten. Wir treten für die Erweiterung der Mitgliedschaft in der Gruppe der Freunde zur Verteidigung der UN-Charta und die Stärkung anderer multilateraler Vereinigungen ein, darunter BRICS und die SOZ, die sich für die Demokratisierung der internationalen Beziehungen einsetzen.

Murnau, 18. 4 023, UTC: 19:25.

Dokumentation: