Sonntag, 4. September 2016

Sechs




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Sammlung  Sechs

 

Jüdisch: Friedrich Weinreb, Zahl, Zeichen , Wort.


6 ist

Waw                                                        Schreibweise in Zahlen

Waw                                           Äußerer Wert                                                                 
           
Waw, Taw                      Verborgener Wert           

Heh                      Voller Wert                                            
                       
Peh            athbasch - Wert


„Der sechste Buchstabe, Waw ist, ähnlich wie manchmal der zweite Buchstabe, als Laut ein w, als Zahl die 6. Waw bedeutet Haken. Dieser Haken verbindet und wird auch im Hebräischen als Verbindung benutzt: Wo wir „und“ sagen, steht im Hebräischen das Waw. In der Überlieferung wird deshalb auch gesagt, die sechs Tage der Schöpfung verbänden die Welt, die vor der Schöpfung bestand, mit dieser Welt und ihren Menschen, dem siebenten Tag.“

„Taw, Zeichen, kommt z.B. im Buch Ezechiel in einem bedeutsamen Zusammenhang vor. Der Prophet schildert das Strafgericht an den Bewohnern  Jerusalems (9. Kapitel), das er in der Vision schaut. Alle Bewohner werden niedergemetzelt, nur diejenigen nicht, an denen zuvor das „Zeichen“ angebracht worden war, d.h. die über die Greuel geklagt und geseufzt hatten, die ihre Mitbürger verübten (vgl. auch Offenb. Joh. 7,3 und 9,4). Dem Hohenpriester wird ebenfalls ein Taw auf die Stirn gezeichnet, das bedeutet, er soll das Leiden dieser Welt auf sich nehmen, wie Gott es auf sich genommen hat. Wie Gott sich nicht davon distanziert, so soll es auch der Mensch nicht. Wir können nicht sagen, es ist weit weg, es geht mich nichts an – es bedrückt uns, wir seufzen darüber.“

        He, Der fünfte Buchstabe, He, ist als Laut h, als Zahl die 5. He bedeutet soviel wie Fenster – wenn auch das entsprechende Wort nicht mehr vorkommt. Die Fensteröffnung drückt sich in der Öffnung links oben des Buchstaben aus. Auch durch das Fenster lässt  man die andere Welt ein, wenngleich auf andere Weise als durch die Tür. Das Licht fällt durchs Fenster, man sieht etwas von dem, was draußen ist.

„Peh. …Die Bedeutung von Peh ist Mund. Daher heißt es in der Überlieferung: Nachdem das Auge wahrgenommen hat  - nach der Begegnung mit der Schlange öffnen sich die Augen des Menschen, und er sieht diese Welt - , kommt das Wort, und der Mensch fängt an, mit Gott zu sprechen. Dieses erste Gespräch ist typisch. Es fängt an mit Gottes Frage an Adam: „ajäkah?“ („Wo bist du?“, denn der Mensch (Adam) hatte sich vor dem Gott versteckt. Das Wort „ajäkah“ ist identisch mit ejchah, das sich am Anfang der Klagelieder des Propheten Jeremia findet. Die Überlieferung weist darauf hin, dass der Anfang des Gespräches Gottes mit dem Menschen dem Moment der Verwüstung des Tempels entspricht. Die Wohnung Gottes verschwindet aus dieser Welt. Es ist also gerade umgekehrt, wie man glauben möchte: Nicht wenn die Wohnung Gottes beim Menschen ist, beginnt sein Gespräch mit Gott, sondern erst dann, wenn der Mensch weiß, dass er das Paradies verloren hat. Erst dann fängt der Mensch an zu fragen: Warum, wozu werde ich hier geboren? Er fühlt, es war einmal anders, aber er weiß nicht, wann und wie. Er ist nicht ganz zufrieden, dass er hier lebt, und doch lebt er weiter – eigentlich auch wieder sehr gern. Hier haben wir wieder den Gegensatz. Der Mensch fragt Gott: Warum hast du das getan, warum hast du mir diesen Körper gegeben – die Frau heißt  das, sagen wir dann -, nun muß ich doch hier leben? Und doch soll ich nach Hause kommen.“                                                                

Denn es ist uns verliehen, damit wir die Wunder der Welt, der Schöpfung, des Wortes, kennen lernen und durch diese Wunder unserem Leben einen Sinn geben, einen, ich möchte fast sagen, absoluten Sinn. Der Mensch ist die Welt, und er kann sich nicht zufrieden geben mit einem Teilziel. Er will es auch nicht, er will das Ganze, und nur die Aussichtslosigkeit verurteilt ihn zur Berauschung mit privaten, gesellschaftlichen oder nationalen Zielsetzungen. Die Thora, die mündliche und die schriftliche, öffnen ihm aber Tore in ungeahnte Welten; der Mensch erhält ein Weltall - Bewußtsein, er spürt, wie wichtig und groß sein Leben ist, dass es alle Welten und Zeiten füllt. Friedrich Weinreb.

„äußerer Wert“ = Produkt aus den Proportionszahlen der Buchstaben (was man sieht)
verborgener Wert = was mitschwingt
äußerer + verborgener = voller Wert
athbasch-Wert = „… durch die Zahlen können wir im Gegensatz zum Bild, zur Erscheinung, zur anderen Seite durchdringen. Wir wissen, dass die Zahlen überall die gleiche Bedeutung haben. Sie drücken das Wesentliche aus; hier noch in Zahlen, in der Welt der Erscheinungen eben als Formen. Beim diesseitigen Wort kennen wir die Form, das Bild; beim gegenseitigen Wort kennen wir keine Form. Wohl aber kennen wir die Zahl und wissen dadurch, mit welcher Form es hier verwandt oder sogar identisch ist. Und das bringt uns ungeahnte Überraschungen, schenkt uns Weit- und Tiefsicht.
Man nennt dieses wissen und diese Praxis das athbasch-Prinzip…“

Literatur: Friedrich Weinreb, Zahl Zeichen Wort. Thauros Verlag Weiler, 1986.

Sechs

„Eins ist gewaltig/Sechs seind Subiecten, das Achtet ist auch gewaltig“ Paracelsus.“
dazu
„Eins ist der König, und sechs sind die Knechte und der Sohn: es sind König Sol und die sechs Planeten .“ C. G. Jung Ges. Werke XII, s. 193.
„Gestörte Mandalas“ kommen gelegentlich vor. Dazu gehören alle Formen, die vom Kreis oder Quadrat oder gleichschenkligen Kreuz abweichen; ebenso diejenigen, deren Grundzahl nicht Vier, sondern drei oder fünf sind. Hiervon machen die Sechs- und die Zwölfzahl eine gewisse Ausnahme. Zwölf kann sich auch auf Vier und auf Drei beziehen. Die zwölf Monate und die zwölf Zodia sind gegebene Kreissymbole, die zur Verfügung stehen. Ebenso ist die Sechs ein bekanntes Kreissymbol. Die Drei weist auf die Vorherrschaft von Idee und Willen (Trinität) und die Fünf auf die des physischen Menschen (Materialismus) hin. C.G.Jung , Ges. W.XII, S. 227.
SENIOR; de Chemia: beschreibt zehn Figuren, fünf zur Rechten der Tafel und fünf zur Linken. Im Opus wird das Wasser in neun Teile geteilt und über die weiße Blättererde gebracht, bis eine Erde und ein Wasser darüber entsteht. Darauf wird die Erde mit sechs Teilen (= 6 Töchter) getränkt, und diese haben zehn Farben, welche erscheinen, gemäß den neun Adlern, und die Zehn ist der schmutzige Bodensatz (fex) von dem sie extrahiert wurden. Hieraus geht hervor, was die neun und die Zehn alchemistisch bedeuten: neun Teile des Stoffes sind nach SENIOR sublimierbar, und daher auch als Vögel dargestellt, der zehnte Teil ist der nichtsublimierbare Restbestand. Dieser entsprich in der Aurora dem verlorenen Schaf und dem Chor der gefallenen Engel. Somit bemüht sich das ganze Werk des Alchemisten gleichsam um die Wiedereinordnung jenes nicht sublimierbaren Bodensatzes, der „Sünder auf Erden“ und der „gefallenen Engel“ in eine Ganzheit. C.G.Jung, Ges. Werke XIV/III, S. 244.
Die Quaternio ist das Ordnungsschema per excellence, vergleichbar dem Fadenkreuz des Fernrohres. Sie stellt ein Koordinatensystem dar, welches insbesondere zur Einteilung und Ordnung einer chaotischen Vielheit sozusagen instinktiv verwendet wird, wie zum Beispiel der sichtbaren Erdoberfläche, des Jahresalufs, der Ansammlung von Individuen in einer Menschengruppe, der Mondphasen, der Temperamente, der Elemente,  der(alchemischen) Farben usw. C.G. Jung, G.W. IX/2, S. 258.
In der abstrusen Symbolik der Alchemie tönt uns einerseits der ferne Widerhall dieses Geistes, welcher, ohne Hoffnung auf entwicklungsmöglichkeiten, der Zerstörung durch die kirchliche Zensur verfallen musste, entgegen; andererseits finden wir in ihr ein Voraustasten und Vorausahnen in eine Zukunft, welche die Projektion auf den Menschen zurückführen wird, von dem sie ausgegangen ist. Es ist interessant zu sehen, in wie seltsam unbeholfener Weise sich diese tendenz in der alchemistischen Phantasmagorik ihren Weg bahnt. JOHANNES DE RUPESCISSA gibt folgende Anweisung: „Laß ein Gefäß herstellen nach der Art eines Cherub, der das  Abbild Gottes ist, und der sechs Flügel habe, wie sechs Arme, die auf ihn zurückkommen: und darüber einen runden Kopf… Und tue in dieses Gefäß das besagte feurige Wasser.“ (La Vertu et la propriété de la quinte essence, p. 26) C.G. Jung, G.W,XIII, S. 98.

Man darf sich [...] daran erinnern, dass die Sechszahl (senarius) schon im Altertum als „aptissimus generationi“ (am meisten zur Erzeugung geeignet) galt. C.G.Jung, G.W. XIII, S. 287.

Als Gegenstück zum lamaistischen Mandala führe ich das tibetanische „Weltrad“an, welches von jenem streng unterschieden wird. Dieses ist eine Darstellung der Welt. Im Zentrum befinden sich die drei Prinzipien: Hahn, Schlange und Schwein, das heißt Wollust, Neid und Unbewusstheit. Das Rad hat zunächst der Mitte sechs, weiter außen zwölf Speichen. Ihm liegt ein triadisches System zugrunde. Das Rad ist gehalten vom Todesgott Yama. Es ist begreiflich, dass die leidvolle Welt von Alter, Krankheit und  Tod sich in den Klauen des Todesdämons befindet. Der unvollkommene Zustand des Seins wird bemerkenswerterweise durch ein triadisches (dreier) System, der vollendete (geistige) dagegen durch ein tetradisches (vierer) System ausgedrückt. Die beziehung des Unvollendeten zum vollendeten Sein entspricht daher einer proportio sesquitertia, nämlich 3:4. Dieses Verhältnis ist der alchemistischen Tradition im Abendland als Axiom der Maria bekannt. Es spielt auch in den Traumsymbolen eine nicht unbeträchtliche Rolle.C.G. Jung, G.W. IX/1, S. 380.

Nach alter Tradition bedeutet die Sechszahl Schöpfung und Werden, da sie eine coniunctio von zwei und drei (2 X 3)  darstellt. Gerade und ungerade = weiblich und männlich.) PHILO JUDAEUS nennt daher den senarius (6) den „numerus generationi aptissimus“ (die zur Erzeugung geeignetste Zahl). Nach alter Auffassung bedeutet die Dreizahl e Fläche, das Vierte dagegen die Höhe, beziehungsweise die Tiefe. Der „quaternarius solidi naturam ostendit“ (zeigt die Natur des Festen), während die drei ersten die unkörperlichen intelligibilia charakterisieren und ergeben. Die Vierzahl erscheint als dreiseitige Pyramide. Die Sechsheit (hexas) zeigt, dass das Mandala aus zwei Triaden besteht, von denen die Obere sich hier zur Quaternität, zum Zustand der aequabilitas und iustitia, wie PHILO sagt, ergänzt, . Unten drohen noch nicht integrierte dunkle Wolken. Dieses Bild demonstriert die nicht ungewöhnliche Tatsache, dass die Persönlichkeit nach oben und unten erweiterungsbedürftig ist. C.G.Jung, G.W.IX/1, S. 394.
Der Mercurbrunnen
…Außen am Brunnenrand befinden sich sechs Sterne, welche zusammen mit Mercurius die sieben Planeten oder Metalle darstellen. Sie sind alle im Mercurius  quasi enthalten, insofern er der pater metallorum ist. Als Personifikation ist er die einheit der sieben Planeten, ein Anthropos, dessen Körper die Welt ist, wie Gayomart, aus dessem Leibe die sieben Metalle in die Erde fließen. Kraft seiner weiblichen Natur ist er auch die Mutter der Sieben und nicht bloß der Sechs, denn er ist auch Vater und Mutter seiner selbst. C.G.Jung, G.W. XVI, S. 216.
… es sind nur noch drei Blumen statt fünf, und es ist keine Ogdoas mehr, sondern eine Hexas, ein sechsstrahliges Gebilde; also statt einer doppelten Vierheit eine doppelte Dreiheit. Diese Vereinfachung ist offenbar dadurch zustande gekommen, dass sich je zwei Elemente einigten, vermutlich die Entgegen-gesetzten, indem nach alchemistischer Lehre jedes element „innen“ sein Gegenteil enthält. Die Affinität als „liebende“ Annäherung hat also bereits ein Resultat erzielt, indem sich die Elemente teilweise geeint haben, so dass nunmehr nur noch der Gegensatz von männlich-weiblich oder agens – patiens […] bestehen bleibt. Nach dem Axiom der Maria hat sich die elementare Vierheit zur aktiven Dreiheit gewandelt, die sich nunmehr zur coniunctio der Zwei vorbereitet.C.G.Jung, G.W. XVI, S. 254.
Die ersten Zahlen stellen immer Prinzipien dar: Monas, Dyas, Trias. Das ist schon ein Prozeß und Stellt eine höhere Ganzheit dar. Die zwei wird auch die erste wirkliche Zahl genannt; denn diese Zahl ist bloß weiblich, während drei, weil männlich, eine vollkommene Zahl ist. Und die Fünf nun ist der ganze Mensch und zwar der natürliche Mensch. C.G. Jung, Kinderträume, S. 549.

… als zentral bekannter Archetypus, den ich als das Selbst bezeichnet habe, […] . es geschieht dies in der althergebrachten Form einer vom Himmel her erfolgenden Epiphanie , deren Wesen in mehreren Fällen als gegensätzlich gekennzeichnet ist, nämlich als Feuer und Wasser, entsprechend dem sogenannten „Schild Davids“ , das aus Ð=  und Ó= Wasser besteht. Die Sechsheit ist ein Ganzheitssymbol: vier als die natürliche Teilung des Kreises, zwei als vertikale Achse (Zenith und Nadir), also eine räumliche Ganzheitsvorstellung. Als eine moderne entwicklung des Symbols dürfte die Andeutung einer vierten Dimension […] gelten. C.G.Jung, Zivilisation im Übergang, G.W. X, S. 444.


Das Hexagramm: I Ging

Sechs im I Ging = altes Yin.

Linien, die durch eine 6 oder eine 9 hervorgehoben sind, besitzen nach alter Auffassung eine derartige innere Spannung, dass sie die Neigung bekunden, durch Enantiodromie sich in ihr Gegenteil zu verwandeln, also yang in yin und umgekehrt. C.G. Jung, G.W.XI, S. 600.

Vier

Vier



„Der Mensch hat vermöge seiner Stellung zwischen den vier Prinzipien der Welt, ein Äquivalent in sich, in welchen die ungleichen Elemente verbunden sind...“XVI/530

„Von den vier animalia Jahwes hat nur eines ein Menschengesicht. Das wird wohl Satan sein, der Pate des geistigen Menschen“ XI/387

Unter psychologischer Funktion verstehe ich eine gewisse, unter verschiedenen Umständen sich prinzipiell gleichbleibende psychische Tätigkeitsform. Energetisch betrachtet ist die F. eine Erscheinungsform der Libido, die unter verschiedenen Umständen sich prinzipiell gleichbleibt, etwa in ähnlicher Weise, wie die physikalische Kraft als die jeweilige Erscheinungsform der physikalischen Energie betrachtet werden kann.  Ich unterscheide im ganzen vier Grundfunktionen, zwei rationale und zwei irrationale F., nämlich Denken und Fühlen, Empfinden und Intuieren. Warum ich gerade die vier F. als Grundfunktionen anspreche, dafür kann ich keinen Grund a priori angeben, sondern nur hervorheben, daß sich mir diese Auffassung im Laufe jahrelanger Erfahrung herangebildet hat. Ich unterscheide diese F. voneinander, weil sie sich nicht aufeinander beziehen, resp. Reduzieren lassen. Das Prinzip des Denkens z.B. ist vom Prinzip des Fühlens absolut verschieden usw. Ich unterscheide diese F. prinzipiell vom Phantasieren, weil mir das Phantasieren als eine eigentümliche Tätigkeitsform erscheint, die sich in allen vier Grund-F. zeigen kann. Der Wille erscheint mir als eine durchaus sekundäre psychische Erscheinung, ebenso die Aufmerksamkeit.


Die alchmistische Bemühung, die Gegensätze zu einigen, gipfelt in der „Chymischen Hochzeit“ als dem das Werk vollendenden supremen Einigungsakt. Nachdem die Feindschaft der vier Elemente überwunden ist, besteht immer noch der letzte und stärkste Gegensatz, den die Alchemisten nicht treffender als durch wechselseitige Beziehung von Männlich und Weiblich ausdrücken konnten. Werke XIV/I, S. 115.

Da die Alchemie in ihrer philosophischen Ausprägung sich Problemen beschäftigt hat, welche denen, die unsere modernste Psychologie interessieren, sehr nahekommen, so ist es vielleicht von einiger Bedeutung, noch um ein weiteres auf das Traummotiv des im quadratischen Raume zu rekonstruierenden Affen einzugehen. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle identifiziert die Alchemie ihre Wandlungssubstanz mit dem <> respektive dem Mercurius: Chemisch bezeichnet dieser Terminus das Quecksilber, philosophisch dagegen den <>, ja sogar die Weltseele, und damit nimmt Mercurius auch die Bedeutung des Offenbarungsgottes Hermes an. Es ist hier nicht der Ort, diesen Zusammenhang in extenso darzustellen. Es soll dies an anderer Stelle geschehen. Hermes ist mit der Idee der Rundheit sowohl wie der Viereckigkeit verknüpft... Er hat überhaupt mit der Vierzahl zu tun; daher gibt es auch einen (vierköpfig). Diese Attribute waren auch dem Mittelalter bekannt...
Es ist leicht verständlich, daß solche Eigenschaften den Mercurius vor allem geeignet machten, jene geheimnisvolle Wandlungssubstanz der Alchemie darzustellen; denn diese ist rund und viereckig, das heißt eine Ganzheit, die aus vier Teilen (vier Elementen) besteht. Daher ist sowohl der vierteilige gnostische Urmensch als auch der Pantokrator Christus eine <>. Insofern die westliche Alchemie größtenteils ägyptischen Ursprungs ist, richten wir unseren Blick in erster Linie auf den hellenistischen Hermes Trismegistos, dessen Figur einerseits dem mittelalterlichen Mercurius zu Gevatter steht, anderseits sich vom altägyptischen Thoth herleitet. Das Attribut des Thot war der Hundsaffe, oder er wurde direkt als  Affe dardestellt. durch die zahllosen Editionen des Totenbuches blieb diese Auffassung bis in die spätesten Zeiten der unmittelbare Anschauung erhalten. In der Alchemie, deren vorhandene Texte bis auf wenige Ausnahmen der christlichen Ära angehören; ist die uralte Verbindung von Thoth-Hermes mit dem Affen allerdings verschwunden, obschon sie in der römischen Kaiserzeit noch bestanden hat. Da nun aber der Mercurius einiges mit dem Teufel zu tun hat..., taucht im <> doch der Affe wieder in der Nachbarschft des Mercurius auf. Es gehört zum Wesen der Wandlungssubstanz, daß sie einerseits das durchaus Billige, ja Verächtliche ist, das durch eine Reihe von Teufelsallegorien, wie Schlange, Drache, Rabe, Löwe, Basilisk und Adler, ausgedrückt wird, anderseits aber auch das Wertvolle, ja sogar das Göttliche selber bedeutet. Die Wandlung führt eben vom Tiefsten zum Höchsten, vom tierisch-archaisch Infantilen zum mystischen <>. C.G.JUNG, G.W. 12, S. 159 ff.


Auch in China kommt das Einhorn vor. Nach dem <> gibt es vier wohlwollende Tiere: nämlich das Einhorn (K’i-lin), den Phönix , die Schildkröte, und den Drachen. Das Einhorn ist das höchst der vierfüßigen Tiere. C.G.JUNG, G.W. 12, S.  529.
*

Das Geopferte ist tatsächlich der Drache Ouroboros.  Seine Kreisgestalt ist durch den Tempel dessen <> angedeutet. Seine Zerstückelung entspricht der späteren Idee von der Trennung des Chaos in die vier Elemente( vergleiche die Vierteilung des Wassers  in der Benedictio fontis!) Damit ist der Anfang zu einer Ordnung in der massa confusa gemacht...(94)


<> (Buch Paragranum, PARACELSUS) Der Mensch ist in einem Sohnesverhältnis zum inneren Himmel, welcher der Vater ist und von PARACELSUS als der <> bezeichnet wird oder mit dem Namen Adech. An anderer Stelle heißt er passenderweise auch Archeus, << der also ist gleich dem menschen und ligt in den vier Elementen und ist ein Archeus und ist in vier partes gesetzt. Sag also, er ist der groß cosmus
...>> Unzweifelhaft ist dies der Urmensch, wie PARACELSUS sagt: <>
*) Der Illiaster ist etwa das gleiche wie der spiritus vitae resp. Spiritus mercurialis der Alchemisten. Er ist bei diesen das okkulte agens des argentum vivum, der Mercurius, welches, ausgezogen in der Form der aqua permanens, wiederum ( in höchst widerspruchsvoller Weise) dazu dient, das okkulte agens, die anima vom corpus zu scheiden. Der Widerspruch kommt daher, daß Mercurius ein sich selbst verwandelndes Wesen ist, dargestellt als Drache, der sich selbst vom Schwanz her auffrißt ( = Schwanzfresser!), oder als zwei sich gegenseitig auffressende Drachen usw. Genauso paradox funktioniert  auch der Iliaster: er selbst ist ein Geschaffenes, befördert alle Kreaturen aus der potentiellen Existenz in die Ideenwelt (Neuplatonismus des PARACELSUS), als welche der Ides wohl zu deuten ist, in die aktuelle. C.G. JUNG, G.W. XIII, S. 148.


Die vierte Funktion hat ihren Sitz im Unbewußten. Dieses wird mythologisch gerne als großes Tier gekennzeichnet, zum Beispiel als Leviathan, Walfisch, Wolf und Drache. C.G. JUNG, G.W. XIV/1, S 236.

HERMAS erzählt, daß er auf der campanischen Straße einem Ungeheuer gleich dem Meerdrachen  begegnet sei:
<> C.G. JUNG, G.W. XIV/1, S. 260.




In den Homilien des CLEMENS VON Rom  (2. Jahrhundert) erscheint Adam als erster in der Reihe der acht Verkörperungen des( des wahren Propheten). Der letzte ist Christus. Dieser Gedanke eines präexistenten Wissenden dürfte jüdischer respektive judenchristlicher Überlieferung entspringen, hat aber auch in China eine plastische Verwirklichung gefunden in der Gestalt des P‘ an Ku. Er wird dargestellt als ein in Bärenfell oder in Blätter gekleideter Zwerg. Auf dem Kopf hat er zwei Hörner. Er ist aus Yang und Yin hervorgegangen, formte das Chaos und schuf Himmel und Erde. Er wurde bei dieser Arbeit von vier symbolischen Tieren unterstützt, nämlich von Einhorn, Phönix, Schildkröte und Drache. Er wird auch dargestellt mit der Sonne in der einen Hand und dem Mond in der anderen. Nach anderer Version soll er einen Drachenkopf und Schlangenleib besessen haben. Er verwandelte sich in die Erde mit allen ihren Geschöpfen und erweist sich damit als ein richtiger homo maximus und Anthropos. P’an Ku ist taoistisch und scheint vor dem 4. Jahrhundert n. Christi nicht nachgewiesen zu sein. P’an Ku hat sich reinkarniert in Yuan-shih T’ientsun, der ersten Ursache und dem höchsten im Himmel. Als Quelle der Wahrheit verkündet er jedem neuen Zeitalter die Geheimlehre, welche Unsterblichkeit verheißt...(165)
Von adamah (der roten Erde des Paradieses) wird nämlich seit alters der Name Adam abgeleitet, weshalb hier auch die Paradieserde mit dem corpus mysticum verbunden ist.(...) Seltsam ist jedoch, daß, wie hervorgehoben wird, diese adamah <> sein soll. Man muß hier wohl in erster Linie eine alchemische Vorstellung vermuten, und zwar jene Idee vom <>, vom Zentralfeuer, aus dessen Wärme und Kraft die Natur grünt und wächst, indem in ihm der serpens mercurialis, jener Salamander wohnt, den das Feuer nicht verbrennt, und jener Drache, der sich vom Feuer nährt. Dieses Feuer ist zwar ein Teil vom Feuer des Gottesgeistes (das <>, wie es JACOB BÖHME formuliert hat), bedeutet aber eben auch etwas wie Lucifer, der der schönste Engel Gottes war, um dann zum höllischen Feuer selber zu werden. ABRAHAM ELEAZAR sagt darüber: <>. Der in der Luft schwebende Drache bedeutet den universalen << Phyton, den Anfang aller Dinge>> C.G. JUNG, G.W. XIV/2, S. 210 f.


Pauli: Mein erster Physiklehrer erscheint mir und sagt:“ Die Änderung der Aufspaltung des Grundzustandes des H-Atoms ist fundamental. In einer Metallplatte sind eherne Töne eingraviert.“ Dann fahre ich nach Göttingen. (Die „ Aufspaltung“ besteht, wie der folgende Traum zeigte, aus einer Art von Spiegelung. In anderen Träumen heißt es statt „Aufspaltung“ auch „Isotopentrennung“ und statt Spiegelung „Ausfallen des schwereren Isotops“.)
WOLFGANG PAULI – C.G.JUNG, Briefwechsel, S. 108

Aus der Gnosis des Justinus
„ Der „Vater“ (ELOHIM) zeugte mit edem, die halb frau, halb Schlange war, zwölf väterliche Engel, und sie gebiert außer diesen zwölf mütterliche, welche sozusagen – psychologisch gesprochen – die Schatten der zwölf väterlichen darstellen. Die mütterlichen engel teilen sich in vier Kategorien ... zu je drei, welche den vier Paradiesflüssen entsprechen. Die Engel bewegen sich wie tanzend im Kreis.“ IX/1,S. 330


„Wasser des Lebens“, Wasser (der vier Paradiesströme) des Euphrat „von diesem Wasser kommt jedem Geschöpf das ihm Eigene hinzu“
C.G.JUNG, G.W. 9/1, S. 198.

Ganzheit
Die Psychologie hat zunächst keine Möglichkeit, mehr festzustellen, als daß  das Ganzheitssymbol die Ganzheit des Individuums bedeutet. Sie muß aber auf der anderen Seite nicht nur zugeben, sondern auch hervorheben, daß die Ganzheitssymbolik Bilder und Schemata verwendet, welch seit alters und in den verschiedenen Religionen Weltgrund und Gottheit ausdrücken. So ist der Kreis ein bekanntes Gottesymbol, ebenso das Kreuz (in einem gewissen Sinne) und die Vierheit überhaupt, wie Ezechiel’s Vision, Rex gloriae mit den vier Evangelisten, im Gnostizismus Barbelo = Gott in vieren, Kolorbas =alle vier, die Zweiheit (Tao, Hermaphroditus, Vatermutter usw.) und schließlich  die menschliche Gestalt (Kind, Sohn. Anthropos) und die individuelle Persönlichkeit: Christus und Buddha, um nur die hauptsächlichsten Motive anzuführen.   209

Archetypen
...Vorhandensein eines entsprechenden Archetypus ..., dessen Derivat die Vierheit der Orientierungsfunktionen des Bewußtseins zu sein scheint. Insofern nun die Ganzheit das Bewußtsein in unbestimmter und unbestimmbarer Ausdehnung überschreitet, so begreift sie stets das Unbewußte in sich und damit die Gesamtheit der Archetypen. Letztere aber sind komplementäre Entsprechungen der „Außenwelt“ und besitzen daher „kosmischen“ Charakter. Daraus erklärt sich ihre Numinosität und mithin ihre „Göttlichkeit.“ 210

Demiurg
Das Urbild der Vierheit eint sich bei den Gnostikern zu der Gestalt des Demiurgen, beziehungsweise des Anthropos. Er ist gewissermaßen das Opfer seines Schöpfungsaktes, indem er von der Physis, in die er hinuntersteigt, verhaftet wird.
Demiurg = Vierheit = Anthropos, verhaftet in der dunklen Physis
„Bild der in der Dunkelheit der Materie latenten anima mundi... Vorhandensein eines bewußtseinstranszendenten Zentrums... Vierheit und Rundheit... Ganzheitssymbol“ 211
Vierheit
Die Psychologie ist... nicht in der Lage, metaphysische Behauptungen aufzustellen. Sie kann nur konstatieren, daß die Symbolik der psychischen Ganzheit mit der des Gottesbildes koinzidiert, aber niemals beweisen, daß ein Gottesbild Gott selber ist, oder daß das Selbst Gott ersetzt.

Die absurden Ideen der Schüler des Valentinus wie solche zu Ursprung, Namen, Ordnung und eheliche Hervorbringungen ihrer phantasierten Aonen, mit den Passagen der Schrift, welche sie für ihre Ansichten heranziehen.
1.Sie behaupten, sodann, daß in den unsichtbaren und unaussprechlichen Höhen darüber ein gewisses vollendetes, schon vorher existierendes Aeon dasei, welches sie Proarche nennen, Propator und Bythos (Abgrund, Tiefe), und welches sie als unsichtbar und unbegreiflich bezeichnen.. Ewig und ungeschaffen, sei er durch unzählige Kreisläufe von Zeitaltern in tiefer Ruhe und Stille geblieben. Zusammen mit ihm existiere Ennoea( Gedanke, Vorstellung) welche sie auch Charis(Anmut, Gnade, Schönheit) und Sige (Schweigen) nennen. Schließlich entschied Bythus von sich den Anfang aller Dinge zu trennen, und er brachte diese Hervorbringung ( die er beschlossen hatte, hervorzubringen) in sein damaliges Schweigen unter, so, wie ein Samen in einem Schoß. Nachdem sie diesen Samen empfangen hatte und schwanger geworden war, gebar sie den Nous (Geist, Sinn), der beides war, ähnlich und gleich dem der ihn geschaffen hatte, und der allein fähig war, die Größe des Vaters zu begreifen. Diesen Nous nennen sie auch den Monogenes, und Vater und Anfang aller Dinge. Mit ihm zusammen war auch Aletheia (Wahrheit, Ehrlichkeit) geschaffen worden; und diese vier bildeten die erste und ersterschaffene Pythagoräische Tetrade, welche sie auch die Wurzel aller Dinge nennen. Denn zuerst sei da Bythus und Sige, und dann Nous und Aletheia. Und Monogenes, wahrnehmend für welches Ziel er geschaffen worden war erschuf seinerseits Logos und Zoe (Leben), so der Vater seiend aller derer, denen es bestimmt war nach ihm zu kommen und des Anfangs und der Bildung des vollständigen Pleromas. Durch die Vereinigung von Logos und Zoe wurden Anthropos (Urmensch)  und Ecclesia(Kirche) hervorgebracht; und auf diese Weise wurde die ersterschaffene Ogdoas geformt. Die Wurzel und Substanz aller Dinge, die unter ihnen mit vier Namen bezeichnet wird ... Bythus, und Nous, und Logos, und Anthropos. Denn jedes dieser ist männlich-weiblich, wie folgt: Propator wurde vereint durch eine Verbindung mit seiner Ennoea; dann Monogenes, das ist Nous, mit Aletheia; Logos mit Zoe, und Anthropos mir Ecclesia.

Die Sechsheit ist ein Ganzheitssymbol: vier als die natürliche Teilung des Kreises, zwei als die vertikale Achse (Zenith und Nadir), also eine räumliche Ganzheitsvorstellung [...]
Das chinesische Symbol des Einen Wesens, des Tao, besteht aus Yang (Feuer, Hitze, trocken, Südseite des Berges, männlich usw.) und Yin (dunkel, feucht, kühl, Nordseite des Berges, weiblich) [...]GW, X, S. 444.

Die Vierheit erscheint symbolgeschichtlich als die Entfaltung des Einen. Das eine Allwesen ist unerkennbar, da es sich von nichts unterscheidet und mit nichts verglichen werden kann. Mit der Entfaltung in die vier gewinnt es ein Minimum unterscheidbarer Eigenschaften und kann daher erkannt werden. Diese Überlegung bedeutet keine Metaphysik, sondern bloß eine psychologische Formel, welche den Prozeß der Bewußtwerdung eines unbewußten Inhalts beschreibt. Solange nämlich etwas im Unbewußten verweilt, hat es noch keine erkennbaren Eigenschaften und nimmt daher teil am allgemeinen Unbekannten, am unbewußten Überall und Nirgend, gewissermaßen am einen, „nicht seienden“ Allwesen, um mich eines gnostischen Ausdrucks zu bedienen. Wenn aber der unbewußte Inhalt erscheint, das heißt in den Bereich des Bewußtseins tritt, so ist er auch schon in die „vier“ zerfallen. Er kann nur vermöge der vier Grundfunktionen des Bewußtseins Gegenstand der Erfahrung werden: er wird als etwas Vorhandenes wahrgenommen; er wird als dieser erkannt und von jenem unterschieden, er erweist sich als annehmbar, „angenehm“ oder das Gegenteil, und schließlich wird geahnt, woher er kommt und wohin er geht. Dies nämlich kann gegebenenfalls weder mit den Sinnen wahrgenommen noch mit dem Intellekt gedacht werden. Darum ist namentlich seine Erstreckung in der Zeit und was darin mit ihm geschieht, Gegenstand der Intuition.
Die Aufspaltung in die vier bedeutet demnach soviel, wie die Einteilung des Horizonts in die vier Himmelsrichtungen oder des Jahreszyklus in die vier Jahreszeiten. Das heißt im Akt der Bewußtwerdung werden die vier Grundaspekte des Ganzheitsurteils sichtbar. GW X, S. 445.