Sammlung Sechs
Jüdisch: Friedrich Weinreb, Zahl, Zeichen , Wort.
6
ist
Waw Schreibweise in Zahlen
Waw Äußerer Wert
Waw, Taw Verborgener Wert
Heh Voller Wert
Peh
athbasch - Wert
„Der sechste
Buchstabe, Waw ist, ähnlich wie manchmal der
zweite Buchstabe, als Laut ein w, als Zahl die 6. Waw bedeutet Haken. Dieser
Haken verbindet und wird auch im Hebräischen als Verbindung benutzt: Wo wir
„und“ sagen, steht im Hebräischen das Waw. In der Überlieferung wird deshalb
auch gesagt, die sechs Tage der Schöpfung verbänden die Welt, die vor der
Schöpfung bestand, mit dieser Welt und ihren Menschen, dem siebenten Tag.“
„Taw, Zeichen, kommt z.B. im Buch Ezechiel in
einem bedeutsamen Zusammenhang vor. Der Prophet schildert das Strafgericht an
den Bewohnern Jerusalems (9. Kapitel),
das er in der Vision schaut. Alle Bewohner werden niedergemetzelt, nur
diejenigen nicht, an denen zuvor das „Zeichen“ angebracht worden war, d.h. die
über die Greuel geklagt und geseufzt hatten, die ihre Mitbürger verübten (vgl.
auch Offenb. Joh. 7,3 und 9,4). Dem Hohenpriester wird ebenfalls ein Taw auf
die Stirn gezeichnet, das bedeutet, er soll das Leiden dieser Welt auf sich
nehmen, wie Gott es auf sich genommen hat. Wie Gott sich nicht davon
distanziert, so soll es auch der Mensch nicht. Wir können nicht sagen, es ist
weit weg, es geht mich nichts an – es bedrückt uns, wir seufzen darüber.“
He, Der fünfte Buchstabe, He,
ist als Laut h, als Zahl die 5. He bedeutet soviel wie Fenster – wenn auch das
entsprechende Wort nicht mehr vorkommt. Die Fensteröffnung drückt sich in der
Öffnung links oben des Buchstaben aus. Auch durch das Fenster lässt man die andere Welt ein, wenngleich auf
andere Weise als durch die Tür. Das Licht fällt durchs Fenster, man sieht etwas
von dem, was draußen ist.
„Peh. …Die Bedeutung von
Peh ist Mund. Daher heißt es in der Überlieferung: Nachdem das Auge
wahrgenommen hat - nach der Begegnung
mit der Schlange öffnen sich die Augen des Menschen, und er sieht diese Welt -
, kommt das Wort, und der Mensch fängt an, mit Gott zu sprechen. Dieses erste
Gespräch ist typisch. Es fängt an mit Gottes Frage an Adam: „ajäkah?“ („Wo bist
du?“, denn der Mensch (Adam) hatte sich vor dem Gott versteckt. Das Wort
„ajäkah“ ist identisch mit ejchah,
das sich am Anfang der Klagelieder des Propheten Jeremia findet. Die
Überlieferung weist darauf hin, dass der Anfang des Gespräches Gottes mit dem
Menschen dem Moment der Verwüstung des Tempels entspricht. Die Wohnung Gottes
verschwindet aus dieser Welt. Es ist also gerade umgekehrt, wie man glauben
möchte: Nicht wenn die Wohnung Gottes beim Menschen ist, beginnt sein Gespräch
mit Gott, sondern erst dann, wenn der Mensch weiß, dass er das Paradies
verloren hat. Erst dann fängt der Mensch an zu fragen: Warum, wozu werde ich
hier geboren? Er fühlt, es war einmal anders, aber er weiß nicht, wann und wie.
Er ist nicht ganz zufrieden, dass er hier lebt, und doch lebt er weiter –
eigentlich auch wieder sehr gern. Hier haben wir wieder den Gegensatz. Der
Mensch fragt Gott: Warum hast du das getan, warum hast du mir diesen Körper
gegeben – die Frau heißt das, sagen wir
dann -, nun muß ich doch hier leben? Und doch soll ich nach Hause kommen.“
Denn es ist uns verliehen, damit wir die Wunder der Welt, der
Schöpfung, des Wortes, kennen lernen und durch diese Wunder unserem Leben einen
Sinn geben, einen, ich möchte fast sagen, absoluten Sinn. Der Mensch ist die
Welt, und er kann sich nicht zufrieden geben mit einem Teilziel. Er will es auch nicht, er will das Ganze, und nur
die Aussichtslosigkeit verurteilt ihn zur Berauschung mit privaten,
gesellschaftlichen oder nationalen Zielsetzungen. Die Thora, die mündliche und
die schriftliche, öffnen ihm aber Tore in ungeahnte Welten; der Mensch erhält
ein Weltall - Bewußtsein, er spürt, wie wichtig und groß sein Leben ist, dass
es alle Welten und Zeiten füllt. Friedrich Weinreb.
„äußerer Wert“ = Produkt aus den Proportionszahlen der
Buchstaben (was man sieht)
verborgener Wert = was mitschwingt
äußerer + verborgener = voller Wert
athbasch-Wert = „… durch die Zahlen können wir im Gegensatz
zum Bild, zur Erscheinung, zur anderen Seite durchdringen. Wir wissen, dass die
Zahlen überall die gleiche Bedeutung haben. Sie drücken das Wesentliche aus;
hier noch in Zahlen, in der Welt der Erscheinungen eben als Formen. Beim
diesseitigen Wort kennen wir die Form, das Bild; beim gegenseitigen Wort kennen
wir keine Form. Wohl aber kennen wir die Zahl und wissen dadurch, mit welcher
Form es hier verwandt oder sogar identisch ist. Und das bringt uns ungeahnte
Überraschungen, schenkt uns Weit- und Tiefsicht.
Man nennt dieses wissen und diese Praxis das
athbasch-Prinzip…“
Literatur:
Friedrich Weinreb, Zahl Zeichen Wort. Thauros Verlag Weiler, 1986.
Sechs
„Eins ist gewaltig/Sechs seind Subiecten, das Achtet ist auch
gewaltig“ Paracelsus.“
dazu
„Eins ist der König, und sechs
sind die Knechte und der Sohn: es sind König Sol und die sechs Planeten .“ C. G.
Jung Ges. Werke XII, s. 193.
„Gestörte Mandalas“ kommen gelegentlich vor. Dazu gehören alle
Formen, die vom Kreis oder Quadrat oder gleichschenkligen Kreuz abweichen;
ebenso diejenigen, deren Grundzahl nicht Vier, sondern drei oder fünf sind.
Hiervon machen die Sechs- und die Zwölfzahl
eine gewisse Ausnahme. Zwölf kann sich auch auf Vier und auf Drei beziehen. Die
zwölf Monate und die zwölf Zodia sind gegebene Kreissymbole, die zur Verfügung
stehen. Ebenso ist die Sechs ein bekanntes
Kreissymbol. Die Drei weist auf die Vorherrschaft von Idee und Willen
(Trinität) und die Fünf auf die des physischen Menschen (Materialismus) hin.
C.G.Jung , Ges. W.XII, S. 227.
SENIOR; de Chemia: beschreibt zehn Figuren, fünf zur Rechten der
Tafel und fünf zur Linken. Im Opus wird das Wasser in neun Teile geteilt und
über die weiße Blättererde gebracht, bis eine Erde und ein Wasser
darüber entsteht. Darauf wird die Erde mit sechs
Teilen (= 6 Töchter) getränkt, und diese haben zehn Farben, welche erscheinen,
gemäß den neun Adlern, und die Zehn ist der schmutzige Bodensatz (fex) von
dem sie extrahiert wurden. Hieraus geht hervor, was die neun und die Zehn
alchemistisch bedeuten: neun Teile des Stoffes sind nach SENIOR sublimierbar,
und daher auch als Vögel dargestellt, der zehnte Teil ist der
nichtsublimierbare Restbestand. Dieser entsprich in der Aurora dem
verlorenen Schaf und dem Chor der gefallenen Engel. Somit bemüht sich das ganze
Werk des Alchemisten gleichsam um die Wiedereinordnung jenes nicht sublimierbaren
Bodensatzes, der „Sünder auf Erden“ und der „gefallenen Engel“ in eine
Ganzheit. C.G.Jung, Ges. Werke XIV/III, S. 244.
Die Quaternio ist das Ordnungsschema per excellence,
vergleichbar dem Fadenkreuz des Fernrohres. Sie stellt ein Koordinatensystem
dar, welches insbesondere zur Einteilung und Ordnung einer chaotischen Vielheit
sozusagen instinktiv verwendet wird, wie zum Beispiel der sichtbaren
Erdoberfläche, des Jahresalufs, der Ansammlung von Individuen in einer
Menschengruppe, der Mondphasen, der Temperamente, der Elemente, der(alchemischen) Farben usw. C.G. Jung, G.W.
IX/2, S. 258.
In der abstrusen Symbolik der Alchemie tönt uns einerseits der
ferne Widerhall dieses Geistes, welcher, ohne Hoffnung auf
entwicklungsmöglichkeiten, der Zerstörung durch die kirchliche Zensur verfallen
musste, entgegen; andererseits finden wir in ihr ein Voraustasten und
Vorausahnen in eine Zukunft, welche die Projektion auf den Menschen
zurückführen wird, von dem sie ausgegangen ist. Es ist interessant zu sehen, in
wie seltsam unbeholfener Weise sich diese tendenz in der alchemistischen
Phantasmagorik ihren Weg bahnt. JOHANNES DE RUPESCISSA gibt folgende Anweisung:
„Laß ein Gefäß herstellen nach der Art eines Cherub, der das Abbild Gottes ist, und der sechs Flügel habe, wie sechs
Arme, die auf ihn zurückkommen: und darüber einen runden Kopf… Und tue in
dieses Gefäß das besagte feurige Wasser.“ (La Vertu et la propriété de la quinte essence, p. 26) C.G. Jung,
G.W,XIII, S. 98.
Man darf sich [...] daran erinnern, dass die Sechszahl (senarius) schon im Altertum als
„aptissimus generationi“ (am meisten zur Erzeugung geeignet) galt. C.G.Jung,
G.W. XIII, S. 287.
Als Gegenstück zum lamaistischen Mandala führe ich das
tibetanische „Weltrad“an, welches von jenem streng unterschieden wird. Dieses
ist eine Darstellung der Welt. Im Zentrum befinden sich die drei Prinzipien:
Hahn, Schlange und Schwein, das heißt Wollust, Neid und Unbewusstheit. Das Rad
hat zunächst der Mitte sechs, weiter außen
zwölf Speichen. Ihm liegt ein triadisches System zugrunde. Das Rad ist gehalten
vom Todesgott Yama. Es ist begreiflich, dass die leidvolle Welt von Alter,
Krankheit und Tod sich in den Klauen des
Todesdämons befindet. Der unvollkommene Zustand des Seins wird
bemerkenswerterweise durch ein triadisches (dreier) System, der vollendete
(geistige) dagegen durch ein tetradisches (vierer) System ausgedrückt. Die
beziehung des Unvollendeten zum vollendeten Sein entspricht daher einer
proportio sesquitertia, nämlich 3:4. Dieses Verhältnis ist der alchemistischen
Tradition im Abendland als Axiom der Maria bekannt. Es spielt auch in
den Traumsymbolen eine nicht unbeträchtliche Rolle.C.G. Jung, G.W. IX/1, S.
380.
Nach alter Tradition bedeutet die Sechszahl
Schöpfung und Werden, da sie eine coniunctio von zwei und drei (2 X 3) darstellt. Gerade und ungerade = weiblich und
männlich.) PHILO JUDAEUS nennt daher den senarius (6) den „numerus generationi
aptissimus“ (die zur Erzeugung geeignetste Zahl). Nach alter Auffassung
bedeutet die Dreizahl e Fläche, das Vierte dagegen die Höhe, beziehungsweise
die Tiefe. Der „quaternarius solidi naturam ostendit“ (zeigt die Natur des
Festen), während die drei ersten die unkörperlichen intelligibilia
charakterisieren und ergeben. Die Vierzahl erscheint als dreiseitige Pyramide.
Die Sechsheit (hexas) zeigt, dass das Mandala
aus zwei Triaden besteht, von denen die Obere sich hier zur Quaternität, zum
Zustand der aequabilitas und iustitia, wie PHILO sagt, ergänzt, . Unten drohen
noch nicht integrierte dunkle Wolken. Dieses Bild demonstriert die nicht
ungewöhnliche Tatsache, dass die Persönlichkeit nach oben und unten
erweiterungsbedürftig ist. C.G.Jung, G.W.IX/1, S. 394.
Der Mercurbrunnen
…Außen am Brunnenrand befinden sich sechs
Sterne, welche zusammen mit Mercurius die sieben Planeten oder Metalle
darstellen. Sie sind alle im Mercurius
quasi enthalten, insofern er der pater metallorum ist. Als
Personifikation ist er die einheit der sieben Planeten, ein Anthropos, dessen
Körper die Welt ist, wie Gayomart, aus dessem Leibe die sieben Metalle in die
Erde fließen. Kraft seiner weiblichen Natur ist er auch die Mutter der Sieben
und nicht bloß der Sechs, denn er ist auch
Vater und Mutter seiner selbst. C.G.Jung, G.W. XVI, S. 216.
… es sind nur noch drei Blumen statt fünf, und es ist keine
Ogdoas mehr, sondern eine Hexas, ein sechsstrahliges
Gebilde; also statt einer doppelten Vierheit eine doppelte Dreiheit. Diese
Vereinfachung ist offenbar dadurch zustande gekommen, dass sich je zwei
Elemente einigten, vermutlich die Entgegen-gesetzten, indem nach
alchemistischer Lehre jedes element „innen“ sein Gegenteil enthält. Die
Affinität als „liebende“ Annäherung hat also bereits ein Resultat erzielt,
indem sich die Elemente teilweise geeint haben, so dass nunmehr nur noch der
Gegensatz von männlich-weiblich oder agens – patiens […] bestehen bleibt. Nach
dem Axiom der Maria hat sich die elementare Vierheit zur aktiven
Dreiheit gewandelt, die sich nunmehr zur coniunctio der Zwei
vorbereitet.C.G.Jung, G.W. XVI, S. 254.
Die ersten Zahlen stellen immer Prinzipien dar: Monas, Dyas,
Trias. Das ist schon ein Prozeß und Stellt eine höhere Ganzheit dar. Die zwei
wird auch die erste wirkliche Zahl genannt; denn diese Zahl ist bloß weiblich,
während drei, weil männlich, eine vollkommene Zahl ist. Und die Fünf nun ist
der ganze Mensch und zwar der natürliche Mensch. C.G. Jung, Kinderträume, S.
549.
… als zentral bekannter Archetypus, den ich als das Selbst
bezeichnet habe, […] . es geschieht dies in der althergebrachten Form einer vom
Himmel her erfolgenden Epiphanie , deren Wesen in mehreren Fällen als
gegensätzlich gekennzeichnet ist, nämlich als Feuer und Wasser,
entsprechend dem sogenannten „Schild Davids“ , das aus Ð= und Ó= Wasser besteht.
Die Sechsheit ist ein Ganzheitssymbol: vier als
die natürliche Teilung des Kreises, zwei als vertikale Achse (Zenith und Nadir),
also eine räumliche Ganzheitsvorstellung. Als eine moderne entwicklung des
Symbols dürfte die Andeutung einer vierten Dimension […] gelten. C.G.Jung,
Zivilisation im Übergang, G.W. X, S. 444.
Das Hexagramm: I Ging
Sechs im I Ging = altes Yin.
Linien, die durch eine 6 oder eine 9 hervorgehoben sind,
besitzen nach alter Auffassung eine derartige innere Spannung, dass sie die
Neigung bekunden, durch Enantiodromie sich in ihr Gegenteil zu verwandeln, also
yang in yin und umgekehrt. C.G. Jung, G.W.XI, S. 600.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen